Andreas Schlesinger



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Artist Statement




Meine Arbeit gilt den Orten, die mich umgeben – eingefroren und stummgeschaltet, zurück ins Gedächtnis gerufen. Wohn- und Arbeitsorte, Transiträume, urbanes Terrain. Meine künstlerische Praxis ist angetrieben von der Faszination von menschlichen Eingriffen und Hinterlassenschaften, die unseren Drift im Alltag prägen und ebenso stark in Lebensräume eingreifen, sie entfremden oder zerstören.

Ich nutze die „Dérive“, um der Stadt als Beobachter zu begegnen. Im vermeintlich ziellosen Drift finde ich einen Raum jenseits des Spektakels. In meiner Arbeit geht es mir vorrangig um eine re-arrangierte Bestandsaufnahme der Alltagsräume, die durch kommerzielle oder ideologische Logiken gefiltert sind. Sie werden in meiner Arbeit neugeschichtet, verdichtet und in ihrer Summe an Assoziationen und räumlichen Eindrücken archiviert.

Neben meinen Zeichnungen gehe ich auch in meinem Malereien zeichnerisch vor und gebe der Linie einen besonderen Stellenwert. Homogene Farbflächen kollidieren mit starren Graphitlinien und treffen auf organische Kurven, die ihr Raster durchbrechen. Zähe, ölige Patina wird durch tiefe Kratzer durchtrennt und strukturell aufgerissen. Im Netzwerk aus Linien und Flächen entstehen neue Raumdimensionen als ein lebendiges, sich ständig wandelndes Gebilde.

„Sous les pavés, la plage!“ – oder auch: Unter jeder Gehwegplatte liegt ein Sandkasten.

Werkserie
„HWB“




HWB (Heimwerkerbedarf) ist eine Serie kleinformatiger Malereien, entstanden während meines kurzen Atelieraufenthalts in einer ehemaligen Tischlerei im Hamburger Westen.

Der Raum war provisorisch, baulich roh. Die Arbeitsbedingungen ließen jeweils nur eine begrenzte Zeit pro Bild zu. Die Malereien sind in einem Zug ausgeführt. Alle Ansichten sind frontal und die Bildformate sind reduziert. Im Vergleich zur Serie AFA sind die Arbeiten einfacher gebaut, offener, weniger verflochten.

Inhaltlich bleibt meine Beschäftigung mit Stadtraum zentral. Die Serie ist geprägt von der Arbeitsweise vor Ort und versteht sich als lose Sammlung kurzer Beobachtungen.

Werkserie
„AFA“





AFA (Altes Finanzamt Altona) ist eine Serie von Malereien, die zwischen 2022 und 2025 während meiner Atelierzeit im gleichnamigen Gebäudekomplex in Hamburg-Altona entstanden ist. Die Arbeiten basieren auf meiner forschenden Auseinandersetzung mit urbanem Raum.

Die Serie knüpft an meine Praxis des städtischen Umherschweifens an. Beobachtungen, Skizzen und Ortsfragmente werden gesammelt, gesichtet und im Atelier in mehrschichtige Bildkompositionen übersetzt. Viele Bilder zeigen konstruierte Eckansichten oder räumliche Überlagerungen. Es entstehen keine konkreten Abbilder, sondern visuelle Verdichtungen der wahrgenommener Räume.

Auch wenn die Bildräume nicht an einen konkreten Ort gebunden sind, spielt ihr formaler Entstehungsort eine prägende Rolle: Das Atelier lag im mitten im Zentrum über der Fußgängerzone „Neue Große Bergstraße“ mit Blick auf eine dichte Struktur aus Nachkriegsarchitektur, Hinterhöfen und Durchgängen auf deren Rückseite.

Werkserie
„GRK“




GRK (Geometrische Raumkonstruktionen) ist eine fortlaufende Serie von Zeichnungen auf Papier, die seit 2017 in verschiedenen Abschnitten entsteht. Im Mittelpunkt stehen abstrakte Raumgebilde, die keinem realen Ort zugeordnet sind. Die Kompositionen entstehen als freie, geometrisch aufgebaute Konstruktionen, losgelöst von konkreter Umgebung.

Die Serie reagiert auf räumliche Erfahrungen, setzt diese jedoch nicht in Abbilder um. Es geht um ein zeichnerisches Nachdenken über Dreidimensionalität, über Raum als Vorstellung.

Von Zyklus zu Zyklus verändert sich die Formensprache der Serie. Gemeinsamer Nenner bleibt das kleinformatige Papier und das Spannungsverhältnis zwischen Linie, Fläche und Volumen. Konstruktionen treffen auf organische Kurven, Farbflächen stehen neben präzisen Liniengefügen.

Der Arbeitsprozess ist offen angelegt. Viele Zeichnungen entstehen impulsiv, vergleichbar mit dem Prinzip des automatischen Schreibens. Formen werden nicht geplant, sondern entwickeln sich direkt auf dem Blatt.

Projekt
„A.S. TEKTO“








A.S. TEKTO ist eine konzeptionell entwickelte Schrift, welche auf der Formensprache architektonischer Großstrukturen basiert.

Die Idee zur Schrift entwickelte sich 2017 und 2018 während meines Arbeitsaufenthalts in Leipzig. In dieser Zeit unternahm ich zahlreiche Erkundungstouren durch die Großwohnsiedlung Leipzig-Grünau, deren klare Raster, serielle Baukörper und weitläufige Zwischenräume mein zeichnerisches Interesse weckten.

Aus der intensiven Auseinandersetzung mit der Anordnung und Struktur der Gebäude entwickelte sich der Impuls, diese Prinzipien in eine typografische Sprache zu übersetzen. Die Wohnblöcke wurden sowohl räumlich als auch in Aufsicht analysiert und in das Medium Schrift überführt.

Die Buchstaben und Symbole erhalten dabei eine doppelte Bedeutung: Sie sind einerseits nach schriftgestalterischen Gesichtspunkten entwickelt, um eine gute Lesbarkeit zu garantieren. Sieht man jedoch von der Funktion der Buchstaben als Verschriftlichung von Lauten ab, so bilden sie neue, eigene Gebäudeeinheiten, die sich in beinahe unendlichen Kombinationen zu neuen Großwohnsiedlungen arrangieren lassen. Die Punzen aller Buchstaben wurden geöffnet, um den Bezug zur Architektur zu unterstreichen und geschlossene Innenhöfe zu vermeiden.

A.S. TEKTO zeichnet sich durch ein mächtiges Erscheinungsbild aus und findet besonders Anwendung als Logo- oder Plakatschrift und Headline im Editorial. Sie ist mit einer Vielzahl von OpenType-Features und alternativen Zeichen ausgestattet, um ein markantes und vielfältiges Schriftbild zu liefern.

Weitere Informationen über die Schrift sowie Font-Tester zum Ausprobieren unter www.as-tekto.de