Artist Statement
Meine Arbeit gilt den Orten, die mich umgeben – eingefroren und stummgeschaltet, zurück ins Gedächtnis gerufen. Wohn- und Arbeitsorte, Transiträume, urbanes Terrain. Meine künstlerische Praxis ist angetrieben von der Faszination von menschlichen Eingriffen und Hinterlassenschaften, die unseren Drift im Alltag prägen und ebenso stark in Lebensräume eingreifen, sie entfremden oder zerstören.
Ich nutze die „Dérive“, um der Stadt als Beobachter zu begegnen. Im vermeintlich ziellosen Drift finde ich einen Raum jenseits des Spektakels. In meiner Arbeit geht es mir vorrangig um eine re-arrangierte Bestandsaufnahme der Alltagsräume, die durch kommerzielle oder ideologische Logiken gefiltert sind. Sie werden in meiner Arbeit neugeschichtet, verdichtet und in ihrer Summe an Assoziationen und räumlichen Eindrücken archiviert.
Neben meinen Zeichnungen gehe ich auch in meinem Malereien zeichnerisch vor und gebe der Linie einen besonderen Stellenwert. Homogene Farbflächen kollidieren mit starren Graphitlinien und treffen auf organische Kurven, die ihr Raster durchbrechen. Zähe, ölige Patina wird durch tiefe Kratzer durchtrennt und strukturell aufgerissen. Im Netzwerk aus Linien und Flächen entstehen neue Raumdimensionen als ein lebendiges, sich ständig wandelndes Gebilde.
„Sous les pavés, la plage!“ – oder auch: Unter jeder Gehwegplatte liegt ein Sandkasten.