ANDREAS SCHLESINGER




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ARTIST STATEMENT








DEUTSCH

Meine Arbeit gilt den Orten, die mich umgeben – eingefroren und stummgeschaltet, zurück ins Gedächtnis gerufen. Wohn- und Arbeitsorte, Transiträume, urbanes Terrain. Meine künstlerische Praxis ist angetrieben von der Faszination von menschlichen Eingriffen und Hinterlassenschaften, die unseren Drift im Alltag prägen und ebenso stark in Lebensräume eingreifen, sie entfremden oder zerstören.

Ich nutze die Technik der „Dérive“, um der Stadt als Beobachter zu begegnen. Im vermeintlich ziellosen Drift finde ich einen Raum jenseits des Spektakels. Es ist eine Praxis, die sich dem kontrollierten Blick entzieht und urbane Strukturen in ihrer fragmentierten, atmosphärischen Präsenz erfahrbar macht. In meiner Arbeit geht es mir vorrangig um eine re-arrangierte Bestandsaufnahme der Alltagsräume, der durch kommerzielle oder ideologische Logiken gefiltert sind. Sie werden in meiner Arbeit neugeschichtet, verdichtet und in ihrer Summe an Assoziationen und räumlichen Eindrücken archiviert.

Neben meinen Zeichnungen gehe ich auch in meinem Malereien zeichnerisch vor und gebe der Linie einen besonderen Stellenwert. Homogene Farbflächen kollidieren mit starren Graphitlinien und treffen auf organische Kurven, die ihr Raster durchbrechen. Zähe, ölige Patina wird durch tiefe Kratzer durchtrennt und strukturell aufgerissen. Im Netzwerk aus Linien und Flächen entstehen neue Raumdimensionen als ein lebendiges, sich ständig wandelndes Gebilde.

„Sous les pavés, la plage!“ – oder auch: Unter jeder Gehwegplatte liegt ein Sandkasten.

ENGLISCH

My work is dedicated to the places that surround me - frozen and muted, recalled to memory. Living and working places, transit spaces, urban terrain. My artistic practice is driven by a fascination with human interventions and legacies that characterise our everyday drift and intervene just as strongly in living spaces, alienating or destroying them.

I use the technique of the ‘dérive’, a concept with which I pay homage to the supposedly aimless drift through the city and the experience of the ‘anti-spectacle’. In it, I come to rest, transforming myself from participant to observer. In doing so, I dissect the city into its fragments in order to subsequently reconstruct them in my works. I am primarily concerned with a re-arranged inventory of urban structures, which emphasises complexity and diversity, archives site-specific associations and makes them tangible again in their spatial dimensions and wealth of impressions.

In addition to my drawings, I also take a graphic approach in my paintings and give the line a special status. Homogeneous areas of colour collide with rigid graphite lines and encounter organic curves that break through their grid. Tough, oily patina is cut through by deep scratches and structurally torn open. In the network of lines and surfaces, new spatial dimensions emerge as a living, constantly changing structure.

”Sous les pavés, la plage!“ - or also: under every pavement, a sandpit.